Gerinnung / Transfusionsmedizin
APC-Resistenz, funktionell
aktivierte Protein-C-Resistenz
Material
3 ml Citrat-Blut
Referenzbereiche
Ratio > 1,8
Klinische Relevanz
Ausschluß einer Thrombophilie bedingt durch Resistenz gegen aktiviertes Protein C (aPC-Resistenz)
Bei Frauen mit positiver Familienanamnese vor Einnahme oraler Kontrazeptiva
Bei Thromboembolien in jedem Lebensalter
Bei Abortneigung
Bei Familienangehörigen bereits bekannter Anlageträger.
Anmerkungen
Das Thromboserisiko ist bei pathologischer aPC-Resistenz erhöht. Bei zusätzlicher Einnahme oraler Kontrazeptiva bzw. durch Rauchen oder durch das Vorkommen von anderen thrombogenen Risikofaktoren multipliziert sich das Thromboserisiko.
Bei Verletzungen, chirurgischen Eingriffen, längerer Bettlägerigkeit, Diarrhoe oder schweren Infektionen, längeren Auto-, Bahn- oder Flugreisen kann es zu Thrombosen und Embolien kommen. Hier hat sich die konsequente Thromboseprophylaxe bewährt, solange die Risikosituation andauert.
Bei ca. 5 % der Patienten mit nachgewiesener aPC-Resistenz im Gerinnungstest kann die Faktor-V-Leiden-Mutation nicht nachgewiesen werden. In diesen Fällen ist ein anderer Mechanismus ursächlich für die aPC-Resistenz, z.B. das Vorliegen von Lupusantikoagulantien.
Die aPC-Resistenz ist z. Zt. die in unserer Bevölkerung häufigste angeborene Gerinnungsstörung, die mit einer Thromboseneigung assoziiert ist. Die Prävalenz wird mit 5 - 10 % angegeben. Ursächlich ist eine Punktmutation am Faktor-V-Gen (A506G), die sog. Faktor-V-Leiden-Mutation, infolge derer aktiviertes Protein C aktivierten Faktor V nicht ausreichend inaktivieren kann und somit eine latente Hyperkogulabilität vorliegt.
P: Bei der Einnahme der neuen oralen Antikoagulantien (z.B. Pradaxa®, Xarelto®) soll die Blutentnahme direkt vor der nächsten Medikamenten-Einnahme erfolgen, da diese Medikamente den Test konzentrationsabhängig beeinflussen.
Anforderungsscheine
Stand: 24.02.2020
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